Es war im Winter 2001, als Michael Marx durch Zufall mit ‘Fruity Loops’ in Berührung kam – mehr oder weniger aus Langeweile. Was aus dieser Liaison entstand, klang erstaunlich interessant und funktionierte recht gut. Es war eine Mischung aus Techno und allen möglichen und unmöglichen Sounds aus Industrial, Geräuschen und Sprachfetzen. Damit ging er eines schönen Abends zu Michael Lührig, den er zuvor ausgerechnet beim wenig an Beats orientierten Segeln kennen gelernt hatte.
Michael Lührig wurde neugierig. So neugierig, dass da schnell eine überarbeitete Fassung entstand – mit seinen ganzen Erfahrungen als Keyboarder von Jazz über Klassik bis Rock. Es dauerte nicht lange, bis zwei Laptops, zwei Midi-Tastaturen und ein Mischpult die Ideen nicht nur produzierbar, sondern auch reif für Live-Auftritte machten. Der Name war schließlich auch schon da – Waschlabor:
Aber wo anfangen? Wer würde ‘Waschlabor’ buchen?
Michael Marx war da schon seit Zeit Stammgast im legendären (alten / originalen) Tresor – und dort zu einer Art Maskottchen geworden. Also wurden fortan alle MitarbeiterInnen mit Mustern des musikalischen Schaffens beliefert. Das führte dazu, dass Waschlabor eine Chance bekam – und die Partyreihe ‘Waschtag im Tresor’ ward geboren. Darauf folgten der ‘Kleine Waschsalon’, der ‘Schleudergang’ und weitere Partys, unter anderem die Waschlabor-Record-Release-Party’ im Berliner ‘Sky-Club’.
Mit Michael Marx und Michael Lührig haben sich zwei gefunden, die sich hervorragend ergänzen. Während ‘der Lühriker’ ein Vollblut-Musiker und unerschütterlicher Fels in der Brandung ist, ist ‘madmarx’ die Rampensau, Organisator, Planer, Kontakter und eierlegende Wollmilchsau – die Rollen sind also verteilt. Diplom-Ingenieur für Nachrichtentechnik der eine, Fotograf, Texter und Marketiung-Mensch der andere, eine Kombination, die Waschlabor-Partys besonders werden ließen und die Live-Acts spannend und… anders.
Nach mehr als 10 Jahren Pause nach einem grandiosen Debakel in Jena durch unfähige ‘Mitveranstalter’ tritt Waschlabor also erneut an, die elektronische Tanzmusik ein wenig umzugestalten. Erst mit neuen Produktionen, dann – nichts ist unmöglich… – neuen Live-Sets. Mäuseschubsen war gestern, das Comeback hat ‘amtliche’ Hardware als Basis – unter anderem Elektron Analog Rytm, Analog Heat und Octatrack sowie Native Instruments Maschine Studio und und und. Ungebrochene Spielfreude, Spaß am experimentellen Exzess und Lust am Jonglieren mit unterschiedlichsten Sounds sind mehr denn je der explosive Antrieb. Ein Treibstoff, der richtig zünden wird.