Zwei Partys in Schlanstedt, beide ein Erfolg. Dennoch wurden die Schleudergänge trotz enormem potential dort nicht fortgesetzt. Warum? Die Location, der ‘Alte Speicher’, war sensationell: minimalistisch, technoid, spartanisch, verwinkelt, spannend, groß, drei Floors, phantasievoll mit wenig Mitteln wunderbar gestaltet unter Ausnutzung der ursprünglichen Maschinerie einer Getreidemühle, kurz, der ideale Veranstaltungsort. Dazu kam ein feierwütiges Paryvolk, dass für ein gutes Line-Up auch weite Anfahrten in Kauf nahm. Besser geht es nicht. Oder doch?
Die erste Party stand unter ungutem Vorzeichen. In der Nähe waren zwei weiter Locations ähnlicher Art, ebenfalls mit großem Fassungsvermögen: Rodersdorf. Dazu die überirdischen Partys tief unter der Erdoberfläche. Damit alle Veranstalter leben konnten, gab es eine Vereinbarung, nicht zwei große Partys m selben Wochenende zu veranstalten. Sehr vernünftig. Eigentlich.
Wer in einer besonderen Location eine Veranstaltung machen möchte, bewirbt sich. Als so genannter Fremdveranstalter. Dann bekommt man einen möglichen Termin. Wenn’s klappt. Den bekommt man möglichst einige Monate im voraus, da bekannte DJs oft ausgebucht sind. Was in der Zeit in der näheren Umgebug passiert, ist unsichtbar. Für alle, die nicht aus der Region kommen.
Ein paar Wochen bekam das Waschteam Drohungen, weil plötzlich an einem Wochenende zwei Großpartys in relativer Nachbarschaft stattfinden sollten. Diese zweite – eigentlich erste Party – war uns schlicht unterschlagen worden. Wir führten trotzdem durch, der ‘Fremdveranstalter’ im Prinzip turnusgemäß geplanten Party ging baden. Ein Grund, warum Veranstalter von ‘außerhalb’, zumal aus Berlin nicht gerne gesehen sind bei den Mitbewerbern.
Die erste Party mit DJ Rush war ein Bombenerfolg. Auch wenn uns nach Ende der Veranstaltung eine Rechnung für eine ‘Endreinigung’ präsentiert wurde, die im Vertrag nicht vorgesehen war. Erfolg macht gierig. Wir zahlten zähneknirschend, da uns unmissverständlich gesagt wurde, dass anderweitig unsere Folgeveranstaltung mit bereits gebuchten Acts in Frage gestellt wurde. Erpressung nennt man das wohl.
Die zweite Veranstaltung statteten wir an einer Bar mit eigenem Team aus, da wir diesmal die Location komplett, also mit allen Einnahmen (Tür und Bar), angemietet hatten. Schöne Party, leidlich volles Haus – und eine faustdicke Überraschung: deinige hundert Euro Pfand und Getränke der Kommissionsware hatten sich ‘entmaterialisiert’. Zu unseren Ungunsten, versteht sich. Ende der Reihe.
Dennoch bleibt das Fazit positiv: jeweils ein kleines Plus erwirtschaftet (zweitrangig), jeweils tolle Stimmung, zufriedene Gäste, DJs und Helfer, ein gelungenes Konzept und jede Menge Spaß.
Besondere ‘Schmankerl’: Ein angemieteter Luxusbuss (Reiner’s Reisekutsche) schaukelte Gäste und DJ aus Berlin zur Location und am Folgetag wieder retour. Die Gäste zahlten 25 € für die ‘Sause’ inklusive Eintritt und einen ‘Schott’ zur Begrüßung, konnten ohne schlechtes Gewissen feiern und… konsumieren und zusätzlich noch mit ‘ihren’ DJs die Reise genießen. Selbst Thorsten Kanzler nutzte den praktischen Service. Auch DJ Rush fühlte sich pudelwohl und genoss einen Limousinen-Service in der Oberklasse.
Auch nach mehr als zehn Jahren bleiben die Schlanstedt-Sausen in Athmosphäre und Umgebung einzigartig – und somit trotz aller unnötigen Misfits in bester Erinnerung.
Die Bilder sollen einen kleinen Einblick erlauben in die zwei schönsten Paaadys von Waschlabor. Für Michael Marx und Jens Nickel jeweils ein ‘etwas’ längerer Tag: den ganzen Freitag letzte Vorbereitungen und ‘Trouble-Shooting’, ein paar Stunden Schlaf, Samstag packen, einladen, Telefonate, Listen abhaken, Pack-Kontrolle, mit Team im Auto bzw. Kleinbus am Steuer nach Schlanstedt, dort Aufbau Kasse, Organisation, Eintrittsgelder zählen, Gelder für die Acts einteilen, Acts auf die Floors verteilen, alle begrüßen, nebenbei ein Live-Set spielen, Gagen auszahlen, Abläufe überwachen, aufräumen, einladen, dann mit Team im Auto bzw. Kleinbus am Steuer retour nach Berlin, dort einlaufen gegen 18: 00 Uhr. Kein Alllohol, aber viel Vanilla-Coce und Kaffee. 36 Stunden am Stück Action. Ohne das tolle Waschteam unmöglich. Leider geil!
- Bart,
- B.D.Funkstar,
- Canibal Cooking Club,
- Caecilian,
- Cougarr
- Dance w. the Devils,
- DeFlow
- Electrixx,
- Enforcer,
- Extension on Groove
- Frank Kvitta
- Jay Em Carter,
- Jomnes Da Ripper,
- Juan Queija
- Kleinlaut DJ Team
- Luna City Express
- MAGS,
- Mark Hawkins,
- Mischka
- Nik da Freak
- Padre El Ferenco,
- Patrick Dawn,
- Patrick P.E.E.,
- Ptrck
- Rec De Weirl,
- Rocks’da,
- Ronnie Gee,
- Rush
- S.L.A.M.,
- S.P.U.D.,
- S.Sic,
- Steve Racoon,
- Thomson,
- Thorsten Kanzler
- Vlashin’ Wallace
- Waschlabort live
- Yazima